Welche Monumente fehlen im öffentlichen Raum?
Wie prägen die existierenden Monumente unser Denken?

Im Laufe der Jahre habe ich die Möglichkeit erhalten, im öffentlichen Raum eine Spur zu hinterlassen, die einen dekolonisierenden Blick erzeugt. Gemeinsam mit Tänzer:innen und Performer:innen aus Mexiko, Ruanda und Namibia möchte ich einen Beitrag leisten, in dem Frauen ihre Körper als ihr eigenes Monument darstellen.

Während der Realisierung der Projekten „URBAN BODIES PROJECT” und „DECOLONYCITIES” hatten wir die Gelegenheit, diese ephemeren Monumente zu präsentieren, die im öffentlichen Raum sonst fehlen.
Auch wenn dies nur für einen kurzen Augenblick möglich war, konnten die Zuschauer:innen eine andere Art von Monumentalität erleben.
Mit diesem Versuch wollen wir eine alternative Erzählung im öffentlichen Raum schaffen, in der Frauen und BiPOC ihr eigenes Denkmal erschaffen.

Das ist ein Projekt, das ständig weitergeführt werden kann und überall realisiert werden kann.

Mit:
Eliane Umuhire (Rwanda) 2021
Vitjitua Ndjiharine (Namibia) 2022
Justina Andreas (Namibia) 2022
Aimé Irasema Sánchez (Mexico) 2022
Celine Manzi (Ruanda) 2023

Für mehr Infos über die einzelne Projekte hier klicken

Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit, sie muss verteidigt werden – das machen multiple Krisen der Gegenwart und die daraus folgenden Freiheitsproteste klar. Welchen Beitrag aber können hier die Künste leisten? Sie zeigen, was ist und was sein könnte; sie können die Utopie von der Gleichheit und Freiheit aller Menschen vergegenwärtigen. Aus diesem Anlass haben wir als ZEIT STIFTUNG BUCERIUS im Frühjahr 2024 erstmals die Stipendien für Darstellenden Künste ausgeschrieben, um Projekte, Konzeptionen, Forschungen und Recherchen zu ermöglichen und zu unterstützen, die sich dem großen Thema „Freiheit“ widmen.

Auf unseren Aufruf hin haben wir über 120 Bewerbungen erhalten, die den großen Unterstützungsbedarf in den freien Darstellenden Künsten verdeutlichen. Aus den hochwertigen Bewerbungen hat die Fachjury nun die Empfänger:innen der ersten sieben Stipendien ausgewählt: Wir gratulieren Yolanda Gutiérrez mit Dolph Banza und Chris Schwagga, Miriam Ibrahim, Daniel Dominguez Teruel, Helge Schmidt, dem Kollektiv Spitzenberg, Schabraque und Reith, dem Duo TÒ SU und dem Kollektiv Tremenda Corporea.

Es wurden sieben Stipendien in Höhe von je 10.000 Euro vergeben. Die Stipendien richten sich an professionell produzierende Künstler:innen sowie künstlerische Kollektive aus allen Bereichen der Freien Darstellenden Künsten, die in Hamburg oder Norddeutschland (Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) leben und arbeiten. Sie sollen eine vertiefte Auseinandersetzung, intensive künstlerische Befragung, transdisziplinären oder transkulturellen Austausch sowie neue kooperative Ansätze ermöglichen. Die Stipendien können für eine Vorbereitungs- und Recherchephase, die Fortführung oder Finalisierung eines Projekts genutzt werden.

Mehr Infos hier

Die Begündung der Jury:
Mit ihren vielseitigen Arbeiten haben sich die Stipendiat:innen als starke Vertreter:innen der Darstellenden Künste hervorgetan. Bei ihren vom Stipendium unterstützten Arbeiten handelt es sich unter anderem um künstlerische Recherche, Netzwerkarbeit, Performances und Inszenierungen. Untersucht werden darin gesellschaftlich relevante Themen wie Armut, Asyl und Grenzschutz, künstliche Intelligenz und Religion, Rohstoffabbau oder koloniale Raubzüge. Außerdem recherchieren und arbeiten die Künstler:innen und Kollektive zu Themen wie Schwarzer Theaterästhetik und -praxis oder den Geschichten von trans und nicht-binären Personen im Nationalsozialismus.

Statement von Yolanda Gutiérrez:
Meine Arbeit erstreckt sich über einen Zeitraum von 25 Jahren, und es ist eine große Freude für mich, zu diesen großartigen Künstler:innen der darstellenden Künste zu gehören, die zum ersten Mal von der ZEIT-Bucerius-Stiftung mit einem Stipendium für die darstellenden Künste ausgezeichnet wurden. Leider wurde das Projekt MAGANAKENDA nicht vom Topf der Freien Szene der Behörde für Kultur und Medien gefördert. Meine ruandischen Kollegen Dolph Banza und Chris Schwagga hoffen, dass wir das Projekt dennoch realisieren können. MAGANAKENDA ist ein performatives Projekt mit Tanz und bildender Kunst, das sich mit der deutschen-ruandischen Kolonialvergangenheit auseinandersetzt, insbesondere mit den menschlichen Überresten, die von deutschen Wissenschaftlern Anfang des 20. Jahrhunderts aus ruandischen Gräbern geraubt und nach Berlin gebracht wurden. Heute lagern 900 solche Schädel in der Stiftung Preussischer Kultursbesitz.

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IDEOLOGY
THEORY
PRACTICE

Ideology Theory Practice is a blog dedicated to questions concerning ideology and ideologies in all areas of social life and social research. It takes the view that our thoughts and experiences reveal a wealth of ideological themes and characteristics, and provides a forum where these dimensions can be explored by scholars at every stage of their research. The blog is pluralist in its methodology and substantive focus, and seeks to foster academic engagement with political ideologies across spatial, temporal, and disciplinary boundaries. Ideology Theory Practice aims to publish new pieces each week, usually on Mondays and Thursdays.

Our thematic interest in ideology and ideologies includes, but is not limited to:

Historical or contemporary analyses of specific ideologies;
Significant thinkers (individuals or groups) within ideological traditions;
Methodological debates within ideology studies, irrespective of theoretical framework or subfield;
The social purposes and applications of ideology, including critiques of ideologies’ use to mask or exert social power, domination, propaganda, dispossession, and exploitation;
The relationship between ideology and truth and falsehood, distortion, illusion, and dissimulation; Individual and collective experiences of creating and resisting ideology and ideologies;
Theories, practices, and traditions of ideology critique;
Analyses of ideological institutions, such as parties, social movements, business corporations, labour organisations, think tanks, educational and research foundations, surveying and opinion polling companies, media enterprises, or intentional communities;
The ideological aspects of contemporary events and current affairs; Conceptual analyses of the structure and morphology of different ideological frameworks, alongside discussions of overlap and the construction and policing of boundaries between competing ideologies.

​Ideology Theory Practice is edited by a team of early-career scholars from across the globe with a diversity of research interests in the field of ideology studies. A short overview of our biographies and interests can be found on the Editorial Team page here.