Michel Abdollahi („Deutschland schafft mich“ ) und Alice Hasters („Was
weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“)
haben mit ihren autobiographischen Texten (post-)migrantische
Perspektiven auf die Beststellerliste katapultiert. Zwei Texte über das
Deutschland der 2000er Jahre.
Die Choreografin Yolanda Gutiérrez bringt sie in einem literarischen
Parcours durch die Innenstadt zur Aufführung.
Michel Abdollahi und Alice Hasters beschreiben die täglichen Kämpfe, die
kleinen und die großen, sie schreiben von Angst, aber auch von Trotz und
Haltung. Die Autor*innen erzählen schmerzhaft vom Aufwachsen in einer
rassistischen Gesellschaft: der deutschen. Sie teilen die Gewissheit
niemals gut genug zu sein, niemals ganz dazuzugehören.
Michel Abdollahi floh als Fünfjähriger mit seiner Großmutter aus Teheran
nach Hamburg, wo er in Eidelstedt aufwuchs. „Deutschland schafft mich“
ist seine Replik auf die immer lauter werdenden Stimmen rechter
Ideologe*innen, die längst in unseren Parlamenten sitzen und beinahe
täglich die Grenzen des Sagbaren verschieben. Er räumt auf mit dem
Integrationsmärchen und plädiert für eine Kultur, die Identifikation mit
der gesellschaftlichen Wirklichkeit schafft: Deutschland ist schon seit
Jahrzehnten ein Einwanderungsland.
Alice Hasters wuchs in Köln-Nippes auf. „Was weiße Menschen nicht über
Rassismus hören wollen aber wissen sollten“ ist eine scharfsinnige wie
persönliche Schilderung, die nur einen Schluss zulässt. Rassismus ist
nicht nur ein Problem am rechten Rand, sondern immer noch in die
Strukturen der deutschen Nachkriegsgesellschaft eingeschrieben. Hasters
lädt ein zu einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Rassismus ein und
entwirft ganz nebenbei die Utopie einer Gesellschaft, die sich ihren
Fehlern aus Vergangenheit und Gegenwart stellt, um frei zu sein.
Die Choreographin Yolanda Gutiérrez entwickelt zusammen mit den
Tänzer*innen Sarah Lasaki und Benson A’kuyie anhand der Bestseller einen
performativ-literarischen Parkour durch Hamburgs Innenstadt. Auf einem
Audiowalk nähern sich die Zuschauer*innen den Texten Abdollahis und
Hasters’ an. Die Stadt ist die Bühne für Choreografien und Installationen.
Beginn des Parkours ist um 18 Uhr an der Herrmannstraße 13
Produktionsleitung: Hinnerk Köhn
Assistenz: Lucia Lilen Heffner & Paul Ninus.
Audio Schnitt/ Musik Produktion: Max Scharff
Bühne/Requiisten/Kostüme/Maske: Sophia Sylvester Röpcke& Carlton Morgan
Assistenz Kostüme: Almuth Werle
Haarstyling: Betty Paha
Kostüm Anfertigung Solo Benson A'kuyie: 1106AIRY by Kadija Doumbouya
[Equipment] SHAPE THE FUTURE (•silent disco berlin•)
Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste #TakePart
Danke auch an die HOCHBAHN, das Thalia Theater und die St. Jacobi Kirche
für die großzügige Hilfe!
Eine Produktion der Telemichel Produktionsgesellschaft mbH zusammen mit
Michel Abdollahi und Alice Hasters
Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei.
Es gelten die 3G-Regeln.